Sexuelle Störungen

Behutsame Annäherung an die stets sehr persönlichen Fragen

Sexuelle Störungen sind ein nach wie vor tabuisiertes Problem. Viele daran Leidende scheuen sich, ihre Nöte vor einer Fachperson zu offenbaren, die Scham ist zu groß, sie brauchen besondere Diskretion – häufig zunächst in vertraulichen Einzelsitzungen, bevor an eine Paartherapie gedacht werden kann.

Sexuelle Lustlosigkeit bei gleichzeitig erheblichen heimlichen Sehnsüchten scheint ein Hauptproblem unserer Zeit. Aber auch Potenzstörungen, Orgasmushemmungen, vorzeitiger Samenerguss, Schwierigkeiten im partnerschaftlichen Austausch, Sprachlosigkeit, sexuelle Traumafolgen, unerfüllter Kinderwunsch, überhaupt Schwierigkeiten bei der Partnerfindung nehmen offenbar zu. Pornografie nimmt im Internet so überhand, dass vor allem unerfahrene Menschen überzogene sexuelle Erwartungen an ihr Gegenüber aber auch an sich selbst richten. Nicht wenige Menschen werden von der Sorge gequält, ob ihre sexuellen Fantasien und Träume womöglich krankhaft sind. Andere sorgen sich, ob der Partner sexsüchtig sein könnte. Wieder andere, ob sie in ihrem Alter überhaupt noch einen Anspruch auf sexuelle Erfüllung anmelden dürfen.

Unsere auf das Individuum ausgerichtete stationäre Psychotherapie spricht auf Wunsch der betreffenden Patienten sexuelle Themen ausschließlich in Einzelsitzungen an, so dass Individuum und Umwelt ausreichend voneinander abgeschirmt bleiben. Dabei werden von Anfang an alle umliegenden Aspekte in Betracht genommen: körperliche Verfassung, kultureller Hintergrund, Machtverhältnisse, erlittene Traumatisationen und anderes. Sollte eine Einzelbehandlung eines sexuellen Themas in eine Paarbehandlung übergehen, so wird sorgfältig darauf geachtet, dass dies auf eine behutsame und faire Weise angegangen wird.